IPCEI Mikroelektronik: Österreich leistet mit Teilnahme wesentlichen Beitrag zu gesamteuropäischer Innovations- und Technologiepolitik Mikroelektronik wichtigste Grundlage für digitale und technologische Zukunft Europas Die heute genehmigte nachträgliche Teilnahme Österreichs am ersten IPCEI Mikroelektronik durch die Europäische Kommission, markiert den Beginn einer neuen Ära heimischer Innovations- und Technologiepolitik. Important Projects of Common European Interest (IPCEI) verfolgen das Ziel der Förderung von Forschung und Entwicklung innovativer Technologien und Komponenten. Diese ist eine bedeutende Grundlage für den Aufbau von europäischen Wertschöpfungsketten in strategisch wichtigen Technologiefeldern der Zukunft. Damit wird die technologische und digitale Souveränität Europas gestärkt, Versorgungssicherheit weiter gewährleistet und der Klimaschutz vorangetrieben. Österreichs hochinnovative Unternehmen engagieren sich dabei überproportional hoch. Bereits seit längerem setzt sich der FEEI für die nachträgliche Teilnahme Österreichs am ersten IPCEI Mikroelektronik ein, das im Jahr 2018 von der Europäischen Kommission eingerichtet wurde. Die Mikroelektronik und mikroelektronische Komponenten wie Chips, Prozessoren, intelligente Sensoren und Leistungshalbleiter sowie -elektronik sind die Grundlage für die Digitalisierung Europas, die Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit und die Versorgungssicherheit in Europa in Zukunft. Mit IPCEI wird der Aufbau von Wertschöpfungsketten in strategisch wichtigen technologischen Zukunftsfeldern weiter forciert. Österreichs hochinnovative Unternehmen werden von nun an viel dazu beitragen und gleichzeitig in hohem Maße davon profitieren. „Es war ein langer Weg bis zur heutigen Genehmigung der Teilnahme Österreichs am ersten IPCEI Mikroelektronik, die sich aber für Österreich und Europa sehr lohnen wird. In einer digitalen und elektrifizierten Zukunft werden Wertschöpfung und Arbeitsplätze, aber auch die Versorgungssicherheit in Europa in hohem Maße von diesen Technologien abhängen. Man denke nur an die Integration von erneuerbaren Energieträgern in unser fragiles Energiesystem, die ohne diese Technologien nicht möglich sein wird. Bei Klimatechnologien und Technologien für mehr Energieeffizienz können die innovativen heimischen Unternehmen viel Know-how einbringen, aber gleichzeitig durch IPCEI auch schneller neue Innovationen hervorbringen und diese zur Marktreife bringen“, ist Marion Mitsch, Geschäftsführerin des FEEI, über den heutigen Meilenstein erfreut. „Mit der nun nachträglich erfolgten Teilnahme Österreichs am ersten IPCEI Mikroelektronik bekennt sich die Bundesregierung nicht nur dazu klar, sondern sie setzt damit auch einen wichtigen Schritt zur Stärkung wichtiger strategischer Technologien in Österreich und Europa“, so Mitsch weiter. Direkter Einfluss auf den Wirtschafts- und Innovationsstandort Österreich Wie relevant die strategische Bedeutung des ersten IPCEI Mikroelektronik ist, zeigt sich unmittelbar in der Praxis. Bereits in der Vergangenheit flossen durch IPCEI Fördermittel in den Technologie-, Forschungs- und Entwicklungsstandort Österreich. In Österreich konnten dadurch beträchtliche Investitionen angezogen werden und damit heimische Wertschöpfung und viele Arbeitsplätze abgesichert werden. Darüber hinaus wurden Produktions- und Forschungskapazitäten bei wichtigen Schlüsseltechnologien weiter aus- und aufgebaut. Durch die nun fixierte Teilnahme Österreichs werden in Zukunft zusätzlich bis zu 146,5 Millionen Euro an Förderungen für Forschung und Entwicklung innovativer Technologien und Komponenten, die in zahlreichen Feldern wie der Elektromobilität oder dem Internet der Dinge Anwendung finden, an heimische Schlüsselunternehmen fließen. Insgesamt beteiligen sich 32 direkte Partner aus vier Mitgliedstaaten der Europäischen Union am ersten IPCEI Mikroelektronik. Neben privaten Investitionen von mehr als 6,1 Milliarden Euro, sind die fünf teilnehmenden Staaten Frankreich, Italien, Deutschland, Großbritannien und Österreich bemächtigt, Beihilfen in Höhe von knapp 1,9 Milliarden Euro auszuschütten. Teilnahme am IPCEI Mikroelektronik 2 als notwendiger und logischer nächster Schritt „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Europa bei essenziellen Zukunfts- und Schlüsseltechnologien einen selbst bestimmteren Weg gehen muss, um Abhängigkeiten zu reduzieren. Dass die Sorge vor solch einer Abhängigkeit nicht unbegründet ist, zeigt etwa der Umstand, dass im Bereich der Mikroelektronik von den 20 größten Halbleiterunternehmen der Welt, nur mehr drei aus Europa heraus gesteuert werden“, erläutert Mitsch. Bei so hochrelevanten Technologien kann das für Europa künftig fatal sein. Mit dem ersten IPCEI Mikroelektronik 2018 hat Europa begonnen, diesem Umstand entgegenzutreten – ein Weg, der aber auch in Zukunft konsequent fortgesetzt werden muss. „Für Österreichs Unternehmen und Forschungszentren ist es essenziell, mit Unternehmen in anderen europäischen Ländern strategische Partnerschaften zu bilden, die in weiterer Folge zu einer wettbewerbsfähigen europäischen Wertschöpfungskette bei mikroelektronischen Komponenten und elektronikbasierten Systemen führen. Daraus werden gemeinsame Spillover-Effekte für die Digitalisierung der Wirtschaft geschaffen. Durch ein zweites IPCEI Mikroelektronik müssen die durch das erste IPCEI Mikroelektronik entstandenen Partnerschaften und Wachstumsprojekte weiterentwickelt werden, um den besten Nutzen für alle beteiligten Partner und Europa zu bringen“, so Marion Mitsch abschließend. Über den FEEI Der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie vertritt in Österreich die Interessen des zweitgrößten Industriezweigs mit rund 300 Unternehmen, rund 69.000 Beschäftigten und einem Produktionswert von 18,56 Milliarden Euro (Stand 2019). Gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern – dazu gehören u. a. die Fachhochschule Technikum Wien, UFH, die Plattform Industrie 4.0, Forum Mobilkommunikation (FMK), der Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT) und der Verband der Bahnindustrie – ist es das oberste Ziel des FEEI, die Position der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie im weltweit geführten Standortwettbewerb zu stärken.